Dorothee Sölle, geboren 1929 in Köln als Dorothee Nipperdey, war eine der bekanntesten Theologinnen unserer Zeit. Ihr Glaube war geprägt von dem Bewusstsein nach Auschwitz zu leben. Sölle studierte zunächst Philosophie und alte Sprachen in Köln und Freiburg, dann Theologie und Germanistik in Göttingen. Nach ihrer Dissertation arbeitete sie als Lehrerin an einem Mädchengymnasium in Köln und als Assistentin an der technischen Hochschule in Aachen. Später wurde sie als freie Schriftstellerin erfolgreich. Neben theologischen Schriften veröffentlicht sie Gedichte, für die sie 1982 mit dem Droste-Preis der Stadt Meersburg ausgezeichnet wurde. 1971 wurde Dorothee Sölle in Köln habilitiert. In Deutschland bekam sie jedoch nur befristete Lehraufträge und Gastprofessuren. Im Ausland erhielt sie Anerkennung als Professorin für Systematische Theologie am Union Theological Seminary in New York (1975-1987), als Ehrendoktorin der Faculté Protestante in Paris (1977) und als Ridder van Sint Joris in Brüssel (1990). Dorothee Sölle wirkte in der Friedensbewegung und in kirchlichen linken und ökumenischen Organisationen mit. Sie war Mitbegründerin des so genannten Politischen Nachtgebets in der Antoniterkirche in Köln und engagierte sich bei Sitzblockaden vor den NATO-Mittelstreckenraketen in Mutlangen oder dem Giftgasdepot in Fischbach. 1994 erhielt sie eine Ehrenprofessur an der Universität Hamburg. Dorothee Sölle starb 2003 in Göppingen.
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