Wie kein Zweiter hat Wolfgang Borchert das Lebensgefühl weiter Teile der deutschen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg in Worte gefasst. Insbesondere mit seinem Drama Draußen vor der Tür (1947) konnten sich viele identifizieren. Weit weniger bekannt sind die Gedichte und Prosatexte, die Borchert nach Kriegsende verfasst hat, welche auch Humor und Satire beinhalten. Bestimmendes Thema bei Borchert ist die Absurdität des Krieges. Eine Auswahl dieser Texte ist kürzlich bei GOYA unter dem Titel Und wer fängt uns auf? mit begleitenden Illustrationen von Rainer Grimm und einem Nachwort von Ada-Verena Gass erschienen.

Lothar Schröder von der Rheinischen Post schreibt, der Band lädt "jetzt zu einer Wiederbegegnung oder auch Neuentdeckung dieser (weit unbekannteren) Seite des Schriftstellers ein." Unter der Auswahl finden sich „leise Texte, zarte Verse, die ihren Sinn und Hintersinn nicht laut herausposaunen. … Ein Buch voller guter, aktueller Denkanstöße."

Am 20. Mai 2023 jährt sich der Geburtstag des Hamburger Schriftstellers, der zu den bekanntesten Vertretern der Trümmerliteratur zählt und 1947 im Alter von 26 Jahren starb. Bereits am Donnerstag, den 4. Mai 2023, veranstaltet der GOYA Verlag in Kooperation mit der Stabi Hamburg und der Internationalen Borchert Gesellschaft e.V. eine Borchert-Lesung: Schauspieler und Sprecher Stephan Schad, den auch persönlich viel mit Borchert verbindet, wird aus Borcherts Texten lesen und im Anschluss mit Dr. Melanie Mergler und Prof. Dr. Hans-Gerd Winter von der Borchert Gesellschaft diskutieren. Der Eintritt ist auf freiwilliger Basis, die Einnahmen werden an UNICEF gespendet, die Hilfe für Kinder in der Ukraine leistet.

Donnerstag, 4. Mai 2023, 19 Uhr

Stephan Schad liest Borchert

Lesung und Diskussionsrunde

Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Vortragsraum

[26.04.2023]